Digitales Lernen hat viele Vorteile:

  • Man kann sich das Lernen selbst einteilen.
  • Man kann in seiner eigenen Geschwindigkeit lernen.
  • Man hat unendlich viele Angebote.
  • Es kann sehr viel Spaß machen.

Alle diese Vorteile können für manche Leute aber auch Probleme machen:

  • Sie schaffen es nicht alleine, den Unterrichtsstoff einzuteilen.
  • Ihnen fehlt die Motivation durch die Lehrkraft oder die Klasse.
  • Sie verliert die Übersicht.
  • Andere Dinge auf digitalen Geräten lenken sie ab.

Dazu kommt, dass langes Arbeiten am Bildschirm müde macht und bei vielen Menschen zu Rückenproblemen führt.

Arbeitsplatz

Ideal ist es natürlich, wenn jedes Kind sein eigenes Zimmer und seinen eigenen Schreibtisch hat. So kann man konzentriert arbeiten, seine Sachen sortieren und wird nicht von anderen gestört.

Mädchen am Schreibtisch in Videokonferenz.

In vielen Familien ist das aber nicht möglich und die Kinder teilen sich Räume und Arbeitsplätze. Damit trotzdem jedes Kind seine Sachen für sich hat, können die Schulsachen in Boxen gepackt werden. Jedes Kind hat seine eigene Lernbox und nimmt sie heraus, wenn es lernt.

Plastikbox mit Schulsachen

Man kann auch ein Regal benutzen, in dem jedes Kind sein eigenes Fach hat.

Selbständiges Lernen

Kinder kommen nicht auf die Welt und können automatisch selbstständig Lernen. Sie brauchen viel Unterstützung, es zu lernen. Ideal ist es, wenn sie in der Schule selbstständiges Lernen von klein an üben. Eltern können Kinder zu Hause unterstützen, ihre Aufgaben zu organisieren.

Schritt 1: Sortieren und Überblick bekommen
Am wichtigsten ist es, einen Überblick zu haben, was man tun muss. Zum Beispiel:

  • Was ist mein Ziel?
  • Welche Aufgabe muss ich bis wann machen?
  • Welches Thema bearbeite ich?
  • Wie gebe ich das Ergebnis ab?
  • Was brauche ich, um die Aufgabe zu machen?
  • Wann sind feste Termine, wie Klassenarbeiten oder Tests?

Helfen kann zum Beispiel ein Wandkalender, in dem alle Termine stehen (es muss nicht immer alles digital sein…).

Kalender

Schritt 2: Aufgaben einteilen, Plan machen
Wenn man weiß, was alles zu tun ist, teilt man die Aufgaben ein:

  • Was muss ich zuerst machen?
  • Wie viel Tage haben ich Zeit?
  • Wie viel schaffe ich an einem Tag?
  • Muss ich mit jemand zusammenarbeiten? Wann hat er Zeit?
Jemand schreibt in ein Notizbuch

Benutzt zum Beispiel eine Pinnwand oder ein großes Papier. Schreibt darauf die Tage der Woche. Teilt jede Aufgabe in ihre Schritte auf und schreibt die Schritte auf Klebezettel. Schreibt dazu, ob die Aufgabe an einem bestimmten Termin fertig sein muss. Ihr könnt auch aufschreiben, wie lange es ungefähr dauert.

Aufgabenplaner

Macht noch eine Spalte „fertig“. Das Kind kann die Zettel dorthin kleben und sieht, wie viel es schon geschafft hat.

Aufgabenplaner

Ablenkung vermeiden

Die größte Gefahr beim digitalen Lernen ist Ablenkung. Wenn ich am Computer, Tablet oder Smartphone arbeite, kommen Nachrichten an, ich sehe interessante Werbung oder etwas funkioniert nicht richtig. Das reißt mich aus meiner Arbeit heraus.

Ideal ist es für das digitale Lernen ein Gerät zu benutzen, auf dem keine anderen Dinge installiert sind. Während Corona bekamen viele Kinder ein Tablet von der Schule. Darauf waren nur die notwendigen Apps und der Internetzugang war eingeschränkt. Die Kinder konnten sich ganz auf ihre Aufgaben konzentrieren.

Ist das nicht möglich, sollten so wenig Meldungen wie möglich auf dem Gerät erscheinen. Man kann den Flugzeugmodus anschalten, wenn man die Internetverbindung nicht braucht. Man kann „nicht stören“ aktvieren oder die Klingeltöne abschalten.

Wenn Kinder kein eigenes Zimmer zum Lernen haben, können Familie „Lernzeiten“ vereinbaren. Zu dieser Zeit wird im Zimmer nicht gesprochen und digitale Geräte sind auf lautlos gestellt.

Abwechslung und Pausen

Erwachsenen empfiehlt man pro Stunde am Bildschirm 5-10 Minuten Bildschirmpause zu machen. Kinder sollten öfter eine Pause machen, ungefähr alle 20 Minuten. Man kann zum Beispiel Aufgaben an digitalen Geräten und Aufgaben auf Papier oder in Bewegung abwechseln. Pausen sollten auf jeden Fall ohne digitale Geräte stattfinden.

Videokonferenzen: Die richtige Umgebung

Wir hatten schon gesehen, dass ein passender Tisch und Stuhl für das Arbeiten mit digitalen Geräten wichtig ist. Ideal ist es, wenn jedes Kind seinen eigenen Arbeitsplatz hat. Wenn sich mehrere Kinder einen Arbeitsplatz teilen, sollte man die Höhe von Tisch und Stuhl einfach verändern können.

Sind Kinder in einer Videokonferenz mit ihrer Klasse, brauchen sie besondere Ruhe. Ideal ist es, wenn sie dafür allein in einem Zimmer sind. So gibt es keine störenden Geräusche und es hört niemand anderes zu. Eltern und Geschwister sollten beim Unterricht in einer Videokonferenz nicht zuhören oder zuschauen. Der Unterricht ist vertraulich. Wenn es keinen eigenen Raum für das Kind gibt, sollte es wenigstens einen Kopfhörer tragen und der Bildschirm so stehen, dass andere im Raum die Videos nicht sehen können.

Lehrer in Videokonferenz

Vielen Kindern ist es unangenehm, Ton und Video in der Konferenz anzuschalten. Wenn Kinder zu Hause an der Videokonferenz teilnehmen, haben sie das Recht, ohne Ton und Video mitzumachen. Die Wohnung ist ein besonders geschützter Raum (Tätigkeitsbericht des LfDI BW, ab Seite 33). Manche Kinder fühlen sich besser, wenn im Hintergrund die Wohnung nicht zu sehen ist. Manche Programme können automatisch den Hintergrund verbergen. Man kann den Hintergrund auch mit Stoff oder einem Karton verdecken.

Ideen, um den Hintergrund in Videokonferenzen zu verbergen

Bildquellen
https://www.pexels.com/de-de/foto/mann-im-blauen-langarmhemd-das-auf-weissem-papier-schreibt-6325984/
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https://www.pexels.com/photo/ethnic-girl-having-video-chat-with-teacher-online-on-laptop-5905709/
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