Was macht Beratung erfolgreich?

Wissenschaftler haben untersucht, was Beratung erfolgreich macht. Ihr Ergebnis ist:

  1. 40% machen die Ressourcen der begleiteten Person aus. Das bedeutet, die Fähigkeiten und Stärken, die die Person in sich trägt. Es kommt weniger auf die Kompetenz des Beraters an.
  2. 30% macht die Beziehung zwischen dem Berater und der begleiteten Person aus. Wenn der Berater es schafft, eine gute Beziehung und Vertrauen aufzubauen, ist das sehr viel Wert.
  3. 15% macht die Hoffnung der begleiteten Person aus. Auch wenn die Hoffnung klein ist. Durch seine eigene Zuversicht und Hoffnung hilft der Berater, dass die begleitete Person mehr Hoffnung bekommt.
  4. 15% machen die Techniken und Methoden des Beraters aus.

(Quelle:  Hubble, Marc A.; Duncan, Barry L.; Miller, Scott D. (2001): So wirkt Psychotherapie. Empirische Ergebnisse und praktische Folgerungen. Verlag modernes lernen.)

40% des Erfolgs bringen Familien also selbst mit. Die Familienbegleitung hilft ihnen, diese Stärken neu zu entdecken und zu nutzen. Bei Problemen haben Familien meistens einen Tunnelblick und sehen nur Fehler oder Probleme. Der Berater hilft der Familie, auf die Lösung zu schauen.

Daraus folgt für die Begleitung und Beratung

  • An Ressourcen orientieren: Auf die Stärken und Fähigkeiten der Familie konzentrieren. Immer darauf schauen, was „trotz allem“ klappt.
  • Auf Lösungen schauen statt auf das Problem: Je mehr ich mich auf ein Problem konzentriere, desto größer wird es. Wenn man zum Beispiel fragt „Seit wann gibt es das Problem?“ spreche ich über das Problem. Frage ich zum Beispiel „Wann tritt das Problem nicht auf?“ oder „Was funktioniert trotzdem?“ komme ich näher an die Lösung.
  • Die Haltung des Familienbegleiters ist wichtig. Damit ist seine Einstellung gemeint, sein Weltbild oder seine Erfahrungen. Auch seine Einstellung gegenüber der Familie ist wichtig für die Beziehung.